Typisch für die Renaissancemusik ist die mehrstimmige Vokalmusik. Als wichtigstes Instrument dieser Epoche zwischen den Jahren 1400 und 1600 diente di
Typisch für die Renaissancemusik ist die mehrstimmige Vokalmusik. Als wichtigstes Instrument dieser Epoche zwischen den Jahren 1400 und 1600 diente die Laute. Mit der Laute wurden Sologesänge und Ensemblestücke begleitet. Die Vokalstücke der Renaissance wurden gewöhnlich zu dem Zweck komponiert, in Kirchen vorgespielt zu werden. Die sakralen Bauwerke boten dabei eine einzigartige Akustik, die dem Vokalgesang zu Gute kam. Die Renaissancemusik brachte die bis heute gültige Einteilung in die Stimmen Sopran, Tenor, Alt und Bass mit sich und entwickelte auf dieser Grundlage den vierstimmigen Chorgesang. Dreiklangharmonien und Ebenmäßigkeit prägen den Stil der Renaissance und äußern sich in Melodien und Chören.
Die Musik der Renaissance umfasst Messgesänge, Motetten, Madrigale und Odenvertonungen. Weite Verbreitung fand die Musik der Renaissance über die Vervielfältigung von Kompositionen und Texten. Die moderne Möglichkeit der Vervielfältigung verdankte sie der Erfindung des Drucks. Im Jahre 1450 wurde der Druck mit beweglichen Zeichen möglich, wenig später auch der Notendruck. Der in Mainz geborene Johannes Gensfleisch, besser bekannt unter dem Namen Guttenberg, gilt als Erfinder der ersetzbaren Lettern und revolutionierte damit die Buchherstellung. Seine Erfindung löste in ganz Europa eine wahre Revolution der Medien aus. Nach Ausbildung der Sprache und Erfindung komplexer Schriftsysteme war dies die dritte Medienrevolution, die die Menschheit erfahren hat.
Die Zahl der Musikinstrumente vergrößerte sich in der Renaissance deutlich und Ende des 16. Jahrhundert standen bis dato unbekannte Instrumente zur Verfügung. Neben Laute, Orgel und Zupfinstrumenten kamen immer mehr Holzblas-, Blechblas- und Streichinstrumente zum Einsatz. Blockflöte, Posaune, Harfe und Querflöte waren bald nicht mehr wegzudenken. Das Spinett steht geradezu symbolisch für die Renaissancemusik. Die Instrumente wurden in gestaffelten Stimmlagen gebaut, so waren sie zum Ensemblespiel geeignet.
Das Französische ‚Renaissance‘ bedeutet zu Deutsch Wiedergeburt. In der Zeit der Renaissance besannen sich die Menschen auf die antike griechische Kultur, was zur Folge hatte, dass die Geisteshaltung und generelle Lebensauffassung zunehmend unabhängiger von den kirchlichen Lehren wurde. Die Basis der Werke der Renaissancemusik kaum aus Italien, England und dem Burgund. Wichtige Komponisten der Renaissancemusik sind Michael Praetorius (1571 – 1621), William Byrd (1544 – 1623) und Giovanni Gabrieli (1556 – 1612). Die Renaissance und ihre Musik wurden ab 1600 durch die beginnende Epoche des Barock abgelöst. Dennoch fanden musikalische Konzepte wie die Mehrchörigkeit weiterhin Bedeutung auch in nachfolgenden Epochen.